
Das Flawiler Kammerorchester wurde 1961 von einer kleinen Gruppe musikbegeisterter Laienmusiker unter der Leitung des Kirchenmusikers Etienne Krähenbühl gegründet. Die Aufführungen von Bach-Kantaten und Barockmusik im Kirchenalltag standen in den ersten Jahren im Vordergrund. Einen festen Platz im Terminkalender haben seit Beginn die Konzerte im Juni im Rahmen des Abendmusikzyklus in der Kirche Oberglatt. Inzwischen ist die Aufführung selten gespielter Kammerorchesterliteratur aller Musikepochen zum Markenzeichen des Orchesters geworden. Mit viel Engagement sind aber auch klassische Sinfonien und Werke mit Solisten, bei Bedarf unter Zuzug professioneller Bläser*innen, aufgeführt worden. Die hohen Qualitätsansprüche an unsere Konzerte und regelmässigen Proben erfordern die Anstellung professioneller Stimmführer*innen. Sie übernehmen die Orchestersoli und sind als Instruktor*innen für die Aufführungspraxis wichtig. Die Probendisziplin der Mitglieder und das unablässige Üben zu Hause sind weitere integrale Bestandteile der kontinuierlichen Entwicklung des Orchesters.
Nach dem Abschied von Eveleen Olsen, die sich 2017 bis 2023 als junge, begeisternde Dirigentin und künstlerische Impulsgeberin für unser Orchester engagierte, kommen wir nunmehr in den Genuss der kongenialen musikalischen Fähigkeiten von Daniel Treyer als neuem musikalischem Leiter. Daniel Treyer, bekannt für seine Experimentierfreudigkeit und das Einflechten überraschender musikalischer Akzente, hatte sich zuvor bereits seit drei Jahren als Konzertmeister in unserem Orchester verdient gemacht. Damit führt Daniel Treyer die von Eveleen Olsen eingeläutete Ära fort, die geprägt ist von einer Öffnung des Orchesters hin zu mehr Kooperation mit Chören und Musikschulen der Region, zu einer stärkeren Anbindung an die Heimatgemeinde Flawil und seine Kirchen sowie eine Hinwendung zu Konzertformen, die mehr Menschen ansprechen und zur Musik führen. Unsere Adventskonzerte umrahmen wir jeweils mit Liedern zum Mitsingen, was beim Publikum ausserordentlich gut ankommt. Mit der Öffnung des Orchesters und dem Publikumserfolg haben wir neue aktive Mitspieler*innen gewinnen können, was uns hinsichtlich der Weiterexistenz unseres inzwischen über 60jähri-gen Klangkörpers zuversichtlich stimmt.